Doppeltes Podium im Endurance Cup

Es war das erfolgreichste Rennwochenende der Saison. Nach einem bis zum Schluss spannenden Rennen erreichte Attempto Racing den zweiten Platz im Gesamt-Klassement und im Silver Cup kam, mit einem ebenfalls zweiten Rang, eine weitere Podiumsplatzierung hinzu. Damit verkürzt das junge Attempto Team um Zug, Schöll und Aka den Abstand in der Gesamtwertung auf 11,5 Punkte. Die Probleme im Qualifying bleiben.

Erstes Endurance Podium der Saison
Erstes Endurance-Podium der Saison für Attempto Racing in der Gesamtwertung - Foto: Gruppe C Photography

Spektakuläre Überholmanöver

Um kurz nach 18:00 Uhr sah Dennis Marschall nur zweieinhalb Sekunden hinter seinen Audi-Markenkollegen Patric Niederhauser als Zweiter die berüchtigte schwarz-weiß-karierte Flagge und sicherte dem Team die beste Saisonplatzierung. Besonders viele Gründe zum Jubeln und einige Schrecksekunden gab es im mittleren Teil des 3-Stunden Rennens. Markus Winkelhock übernahm den Attempto-Audi von Kim-Luis Schramm, der vom zehnten Platz losfuhr, auf Position sieben liegend. Der erfahrene Werksfahrer stellte dann sein ganzes Können unter Beweis. Spektakulär überholte er den Lamborghini-Pilot Stuart White außenherum im Rechtsknick nach der Spitzkehre – einen sehr unüblichen Ort, um dieses Manöver zu setzen. Damit eroberte er sich den vierten Platz und brachte die Attempto-Box zum Jubeln. Wenig später trieb er Steijn Schothorst in der Sachs-Kurve in einen Fehler und schnappte sich Platz drei.

Dennis Marschall konnte in der finalen Phase sogar noch an Christopher Haase vorbeiziehen und war der schnellste Mann auf der Rennstrecke. Allerdings kostete der Zweikampf mit Haase zu viel Zeit und er schaffte es nicht mehr, die Lücke zu den späteren Rennsiegern Niederhauser/Mies/Legeret zu schließen. „Trotzdem ist es ein super Resultat – das beste in dieser Saison. Innerhalb einer Woche von der Zusage, dass ich hier fahre, bis auf das Podest zu kommen, ist einfach genial“, sagte Kim-Luis Schramm nach dem Rennen. „Wir sind mit reiner Pace von Platz zehn bis auf den zweiten Platz nach vorne gefahren. Von den Mechanikern, über die Ingenieuren, bis hin zu uns Fahrern – jeder hat fehlerfrei gearbeitet.“

Mit vollem Einsatz durch die Kurve
Mit vollem Einsatz um die Kurve - Foto: Gruppe C Photography

Silber, Silber und Silber im Silver Cup

Auch die Mannschaft der Startnummer 99 leistete gute Arbeit und stellte den Fahrern für das Rennen ein schnelles Auto bereit. Denn nach einem erneut ernüchternden Qualifying, bei dem Marius Zug, Nicolas Schöll und Alex Aka auf dem 21. Platz landeten und auch in der Klasse nur das sechstschnellste Auto waren, hatten die Attempto-Youngster einiges aufzuholen. Der jüngste im Team, Marius Zug, kam unversehrt aus der hektischen Startphase heraus und konnte sich während einer fast 30-minütigen Saftey Car-Phase auf seinen Schlusssprint vorbereiten. Äußerst kurios: Das Safety Car hatte technische Probleme und wurde im Auslaufbereich der Spitzkehre erst von einem Kiesbett gebremst und anschließend von Reifenstapeln sanft gestoppt. Somit mussten die Fahrer ein paar Runden ohne das Führungsauto auskommen, bevor das Ersatz-Safety Car bereit war, um das Feld wieder einzusammeln.

Im Rennen lief es für die Attempto-Truppe weiterhin gut, sodass Nicolas Schöll nach einem schnellen Boxenstopp auf Platz 16 seinen einstündigen Stint begann. Der Österreicher beschrieb seinen Arbeitstag im sehr schnellen Büro so: „Beim Boxenstopp konnten wir schon ein paar Autos überholen und nachdem ich mich am Anfang noch etwas verteidigen musste, konnte ich immer mehr die Lücke zum Zweitplatzierten in unserer Klasse schließen.“ In den letzten Runden vor dem letzten Fahrerwechsel setzte Schöll sogar noch das Überholmanöver. Alex Aka konnte in der Schlussphase den zweiten Platz behaupten. „Alex musste wegen der Safety Car Phase am Ende noch ein paar brenzliche Situationen überstehen, aber das hat er einfach stark gemacht“, findet Nicolas Schöll lobende Worte für seinen Teamkollegen. Insgesamt haben Zug/Schöll/Aka 13 Positionen aufholen können und beendeten das vorletzte Endurance-Rennen auf Platz 8. In der Klassenwertung erreichten sie das dritte Mal in dieser Endurance-Saison den zweiten Platz.

Nicolas Schöll, Marius Zug und Alex Aka (v. l.) nach der Champagner-Dusche - Foto: Gruppe C Photography

Gesamtwertung

Im Silver Cup ist die Sprint-Wertung der GTWC durch die starken Leistungen der AF-Corse-Mannschaft (Ferrari) schon vorzeitig entschieden worden. Nun hat sich das Team WRT (Audi) die Endurance-Krone aufgesetzt. Benjamin Goethe, Thomas Neubauer und Jean-Baptiste Simmenauer sind durch den dritten Platz in Hockenheim uneinholbar in Führung. Allerdings gibt es für Attempto Racing noch Chancen auf die Gesamtwertung der GT World Challenge Europe. Hier konnte das Team aus Hannover die Lücke auf 11.5 Punkte verringern. Zwei Sprint Rennen und ein Endurance Rennen sind noch zu absolvieren. Alles ist angerichtet für einen spannendes Saisonfinale im Silver Cup.

In der Pro-Kategorie fahren zwei Teams vorne weg: Akkodis ASP Team und Team WRT werden die Meisterschaften unter sich ausmachen. Äußerst knapp ist der Kampf um Position drei. Dort steht derzeit Sainteloc Racing, die das Rennen am Hockenheimring gewonnen haben mit 83.5 Punkten. Tresor by Car Collection (82) und Attempto Racing (81) liegen in unmittelbarer Schlagdistanz. Das Ferrari-Team Iron Lynx befindet sich mit 79 Punkten aber auch nicht weit dahinter. Auch hier wird es bis zum Saisonfinale in Barcelona spannend bleiben.

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