Gemischte Gefühle im Endurance Cup
Attempto Racing erreichte mit einem Auto die Top 10 – mit dem zweiten nicht das Ziel. Der Silver-Class Renner (#99) lag nach fünf von sechs Stunden in aussichtsreicher Position und verpasste nach einem Kontakt mit einem anderen Fahrzeug die Chance, um den Klassensieg zu kämpfen. Das Attempto-Auto mit der #66 fand von Startplatz 24 einen Weg, sich durch das Feld zu kämpfen und landete am Ende sogar in den Punkten auf Platz zehn.
Das Wochenende begann für Juuso Puhakka und Alex Aka am Freitag mit dem virtuellen Rennen am Simulator und die akribische Vorbereitung beider Fahrer hat sich ausgezahlt. Nach dem einstündigen Rennen standen beide in ihren jeweiligen Klassen auf dem zweiten Platz des Siegerpodests und konnten dadurch – wie schon in Imola – Punkte für die GT World Challenge sammeln.
Das Qualifying auf dem ‚echten‘ Ciruit Paul Ricard lief für das Attempto-Team nur bedingt so wie gewünscht. In brühend heißen Temperaturen hatte Juuso Puhakka und seine Teamkollegen Schwierigkeiten. „Meine Runde war nicht die beste, aber selbst mit einer sauberen Runde, hätten wir nicht die Top zehn angreifen können. Ich habe es nicht geschafft, das Optimum aus den frischen Reifen rauszuholen“, sagte Puhakka über seinen Quali-Lauf. Die Durchschnittszeit der drei Fahrer bedeutete dann Startplatz 24 (#66). Der zweite Attempto-Audi (#99) startete das Rennen von Platz 16.
Die Startphase verlief unfallfrei und der Startpilot der #66 Dennis Marschall konnte in seinem ersten Stint den Audi R8 Evo II bis unter die Top 15 lenken. Von da an war das Feld etwas geordneter, aber die Abstände zwischen den Fahrzeugen waren bis zum Schluss sehr eng und deswegen konnten die Zuschauer jede Menge Zweikämpfe und Überholmanöver bestaunen. Mittedrin war Juuso Puhakka, der teilweise in einer Gruppe von vier bis fünf Autos fuhr. „Es war etwas stressig, aber ich wollte mich so gut es geht raushalten und einen sauberen Stint fahren“, sagte der 23-jährige Finne über seine erste Stunde im Auto. Die Strategie von Attempto war es, keine Doppelstints zu fahren und bei jedem Boxenstopp den Fahrer zu wechseln. Die Taktik kam Puhakka sehr gelegen: „Ich hatte dann etwas Zeit, mich neu zu sortieren und mich neu zu fokussieren, bevor es dann wieder ins Auto ging.“ In den weiteren Stunden kämpften die Fahrer unerbittlich um einen Platz unter den ersten zehn. Den letzten Stint übernahm Markus Winkelhock und musste kurz vor Rennende eine brenzliche Situation überstehen. Nachdem ein Auto stehen blieb, musste eine Full-Course-Yellow-Phase her, die das Feld wieder zusammenbrachte. Dem erfahrensten Piloten im Team machte das aber nichts aus, er überquerte die Ziellinie schließlich auf dem zehnten Platz und rundete so die Aufholjagd erfolgreich ab. Mit dem Ergebnis ist Juuso Puhakka sehr zufrieden, weiß aber, dass noch mehr Arbeit auf ihn und das Team wartet: „Das Resultat war das Maximum. Um noch weiter nach vorne zu kommen, müssen wir irgendwo noch etwas finden, um schneller zu werden.“
Marius Zug, Alex Aka und Nicolas Schöll konnten das Rennen leider nicht beenden. Dadurch dass erst am Abend gestartet wurde, hatte das Team hohe Erwartungen. „Je kühler es wird, desto besser können wir angreifen“, wusste Marius Zug. In seinem ersten Stint kam der junge Pfaffenhofener gut voran und hatte ein gutes Gefühl im Auto, steckte aber dann in einer recht großen Gruppe fest. „Einerseits will man in solchen Situationen nach vorne kommen, andererseits befanden wir uns noch früh im Rennen und da war es natürlich wichtig, keinen Schaden zu riskieren“, so Zug. Die Attempto-Truppe war im weiteren Verlauf des Rennens im Gesamtklassement ähnlich platziert wie ihr Schwesterauto. In Zugs zweiten Stint war Attacke angesagt: „Es war noch etwas kühler und wir hatten einen Dreikampf an der Spitze im Silver-Cup und da konnte ich mehr angasen.“ Aber kurz vor Ende seines Laufs kam es zu einer unübersichtlichen Situation. „Ich wollte ein Auto überrunden, aber mich wollte auch ein Auto überrunden und dann hat ein direkter Konkurrent eine Chance gesehen, uns zu überholen – was für mich aber keine wirkliche Chance war.“ Bei diesem Manöver wurde der #99er Audi hinten rechts getroffen und der Kontakt resultierte in eine gebogene Spurstange, weswegen die drei jungen Fahrer das Rennen nicht fortsetzen konnten. Ein bitteres Ende für das Team, aber Zug und das Team werfen den Blick schon in die Zukunft.
Die nächsten Events für Attempto Racing finden am Wochenende vom 17. bis 19. Juni statt. Im Sprint Cup der GTWC geht es nach Zandvoort, wo für die #66 Dennis Marschall und Pieter Schothost antreten und für die #99 Nicolas Schöll und Alex Aka an den Start gehen. Gleichzeitig wird Marius Zug auf einer seiner Lieblingsstrecken in Imola in der DTM fahren.