Zwei Aufholjagden in der GTWC in Misano

Für beide Attempto Racing Autos lief es an einem der beiden Tage sehr gut und an dem anderen waren sie in Startunfälle verwickelt. Im Silver Cup konnten sich Nico Schöll und Alex Aka trotz eines Ausfalls, aber mit einer Podestplatzierung am Sonntag den zweiten Platz festigen. Der Sieg im Sprint Cup geht an die AF Corse-Mannschaft.

Beide Autos einmal im Glück und einmal im Pech.
Attempto Racing im Formationsflug über den italienischen Asphalt - Foto: SRO / Kevin Pecks

Trainingsrückstand nach Getriebeschaden

Am Donnerstag fand auf der Strecke in Misano ein vierstündiger Test statt. Das Silver Auto von Attempto Racing konnte die Zeit aber nicht so nutzen, wie geplant. Ein Getriebeschaden beendete das Training vorzeitig, sodass Alex Aka und Nicolas Schöll sich nicht wie ihre Konkurrenten auf die Strecke einschießen konnten. Das spiegelte sich auch im Qualifying wider. „Wir haben hier immer noch einige Probleme, die wir langsam mal in den Griff bekommen müssen“, sagte Alex Aka nach dem Rennwochenende. Das #99er Auto startete am Samstag von Platz 13 und am Sonntag sogar nur vom 18. Startplatz – beides bedeutete die fünfte Position im Silver-Klassement. Das erfüllt nicht die Ansprüche der Fahrer und des Teams.

Nach dem verkorksten Qualifying war es wichtig einen guten Start hinzulegen und vielleicht hier schon den ein oder anderen Konkurrenten zu überholen. Aber die Pechsträhne von Aka und Schöll hielt auch im Samstagsrennen an. Aka saß zu Beginn hinter dem Steuer und beschreibt seine Startphase: „Ich hatte einen sauberen Start und kam ganz gut durch die ersten Kurven, aber dann kam es vor mir zu einer Kollision und jemand wurde gedreht. Für mich gab es kein Platz und keine Möglichkeit auszuweichen.“ So war das Rennen nach nur knapp einer Runde für die beiden Silver-Piloten vorbei. Der Attempto-Audi war vorne rechts demoliert, aber die Mechaniker leisteten ganze Arbeit und reparierten das Auto, sodass das Team am nächsten Tag wieder angreifen konnte.

Ende der Pechsträhne

Im Sonntagsrennen konnten beide Fahrer endlich zeigen, zu was sie im Stande sind. Schöll konnte in der Startphase schon fünf Positionen gewinnen und lieferte sich kurz vor dem Fahrerwechsel einen spektakulären Kampf mit Benjamin Goethe, der ebenfalls im Silver-Cup antritt. In der zweiten Rennhälfte hatte Lorenzo Patrese ein Problem am Auto und krachte mit seinem Audi in die Streckenbegrenzung und das Safety-Car kam zum Einsatz. Die Aufräumarbeiten dauerten so lange, dass die Zeit für nur eine letzte Runde im Renntempo reichte – aber die hatte es in sich:

Der im Silver-Cup Führende Thomas Neubauer kam in einer Kurve zu weit nach außen und das nutzte zum einen sein französischer Landsmann Pierre Alexandre Jean im AF Corse Ferrari aus. Zum anderen konnte sich auch noch Alex Aka an Neubauer vorbeiquetschen und sicherte sich und dem Team erneut eine Platzierung auf dem Podium. Im Gesamt-Klassement beendete das Duo Aka/Schöll das Rennen afu Platz neun. „Es war für uns psychologisch sehr wichtig, einen guten Abschluss für dieses Wochenende hinzulegen. Das ist uns zum Glück mit einer guten Aufholjagd und dem zweiten Platz gelungen“, erklärt ein erleichterter Alex Aka nach dem Rennen.

Nach der Aufholjagd durften Aka und Schöll sich auf dem Podium feiern - Foto: SRO / Patrick Hecq Photography

Auch die Startnummer #66 mit gemischten Gefühlen

In den Qualifying-Sessions lief es für Pieter Schothorst und Dennis Marschall besser: Schothorst konnte am Samstag den elften Rang herausfahren und der Audi Werksfahrer Marschall, der sich derzeit in einer großartigen Form befindet, fuhr in seiner Qualifikation am Sonntag die fünftschnellste Zeit. Im Rennen am Samstag gelang den beiden Attempto-Fahrern von Platz elf aus eine fulminante Aufholjagd. Am Ende überquerten sie als fünfte die Ziellinie.

Am Sonntag qualifizierte sich Dennis Marsachall ebenfalls auf der fünften Position. Aber leider konnte Marschall die gute Ausgangslage für das zweite Rennen nicht nutzen. Er wurde von Vervisch in der ersten Runde tuschiert und das reichte aber aus, dass beim Attempto Racing-Auto ein Schaden entstanden ist und Marschall den Wagen in der Box abstellen musste.

Wertung im Sprint Cup

Die Sieger der Silver-Wertung im Sprint Cup stehen schon vor dem Saisonfinale in Valencia fest: Die AF Corse Mannschaft mit ihrem Ferrari und dem Fahrerduo Pierre Alexandre Jean und Ulysse De Pauw ist nun uneinholbar in Führung. Trotz dem Ausfall am Samstag, stehen Alex Aka und Nicolas Schöll weiterhin mit 7,5 Punkten Vorsprung auf Platz zwei. In der Sprint Cup Gesamtwertung wird die Entscheidung wohl erst im letzten Rennen fallen. Hier trennen die Teams von WRT (Audi) und von Akkodis ASP (Mercedes) nur 4,5 Punkte.

Zur ausführlichen Übersicht:

Mitte Juni teste Attempto Racing schon für die 24 Stunden von Spa
Mitte Juni testete Attempto Racing schon für die 24 Stunden von Spa - Foto: Gruppe C Photography

Voller Fokus auf das Saisonhighlight

Nun kann die Vorfreude auf die 24 Stunden von Spa steigen. Am 30. Juni ist es so weit und das Highlight für Attempto Racing beginnt. Alex Aka bereitet sich mit viel Sport auf das körperlich, emotional und psychisch anstrengende Rennen vor. Trotz der Vorfreude auf Spa will er versuchen, seine freie Zeit abseits des Motorsports zu genießen und etwas abzuschalten.