24h von Spa - fünf Tage vollgas

Beim größten GT3-Rennen der Welt kämpfen von Samstag auf Sonntag insgesamt 66 Autos um die Langstreckenkrone – darunter auch zwei Autos von Attempto Racing. Motorsportfreunde kommen aber schon ab Mittwoch auf ihre Kosten. Neben den Hauptevents auf der Rennstrecke gibt es noch viel mehr zu sehen: Zum Beispiel wird es wieder die legendäre Parade nach Spa in die Stadt geben.

Attempto Racing hat schon fleißig für die 24h von Spa getestet
Am 30. Juli gibt Attempto Racing 24h lang vollgas - Foto: SRO / Patrick Hecq Photography

Fotoshootings, Autogrammstunde und das erste Highlight der ‚Speedweek‘ von Spa. Am Mittwoch ab 17:30 präsentieren die Teams und die Fahrer ihre Autos, denen am Wochenende alles abverlangt wird. Bei der Parade in das Ortszentrum von Spa sind Motorsportfans ganz nah dran und können zusätzlich zu den 66 GT3-Rennern auch noch historische Autos bewundern, die in der Vergangenheit über die Ardennen-Achterbahn gerast sind. Natürlich sind auch alle Attempto Racing-Fahrer dabei und freuen sich, dass die Parade wieder stattfindet und darauf, die Atmosphäre vor Ort aufzusaugen. Am Donnerstag geht es dann in zwei Testläufen auf der Strecke darum, die letzten Feinjustierungen für das Qualifying vorzunehmen.

Qualifying Format

Die Qualifikation beginnt am Donnerstag zur besten Sendezeit um 20:40 Uhr und ist in vier Abschnitte aufgeteilt. Jeder Fahrer hat 15 Minuten Zeit, um eine möglichst schnelle Runde hinzuzaubern. Am Ende ist die Durchschnittszeit aller Piloten relevant für die Positionierung. Die 20 besten Zeiten qualifizieren sich für die Superpole. Für die restlichen 46 Teams ist die Qualifikation vorbei und die Startposition festgelegt. Einen Tag später findet die prestigeträchtige Superpole statt. Um 19:00 Uhr duellieren sich die 20 schnellsten nochmal um die besten Startplätze. Dabei wählen die Teams einen Fahrer aus, der in zwei fliegenden Runden versuchen wird, die schnellstmögliche Zeit zu fahren damit sich und dem Team eine gute Ausgangsposition für das Rennen zu erarbeiten. Der Verkehr wird bei der Superpole vermutlich keine Rolle spielen, da die Autos in einminütigen Intervallen auf die Strecke gelassen werden. So hat jeder genügend Platz und kann sich auf eine schnelle Rundenzeit konzentrieren.

Für den erfahrenen Langstreckenfahrer Markus Winkelhock ist die Qualifikation und besonders die Superpole „spannend anzuschauen und toll für die Fans, aber sie ist nicht rennentscheidend.“ Er gewann das Event in Spa auch schon vom 20. Startplatz. Für dieses Jahr glaubt er wieder an ein Top-Resultat: „Wir sind mit Dennis [Marschall] und Ricardo [Feller] richtig gut aufgestellt und haben ein super Chassis. Logischerweise benötigt man aber auch immer ein wenig Rennglück“, spricht der zweimalige Sieger der 24h von Spa aus Erfahrung.

Beim 24h-Rennen geht es nicht nur auf der Strecke zur Sache
Beim 24h Rennen geht es nicht nur auf der Strecke zur Sache - Foto: SRO / Patrick Hecq Photograph

Musik, Feuerwerk und GT3-Motoren

Wenn alle Startplätze vergeben sind und auf der Strecke keine Autos mehr mit über 250 km/h über den Asphalt flitzen, dann wartet das nächste Highlight auf die Motorsportliebhaber vor Ort: Jeder Zuschauer darf die Rennstrecke betreten und selber über die berühmte ‚Kemmel-Gerade‘ laufen, die Ideallinie der Haarnadelkurve ‚La Source‘ erkunden, in der ‚Bus-Stop-Schikane‘ auf einen Bus warten, der niemals kommt, oder die legendäre Mutkurve ‚Eau Rouge‘ aus der Nähe begutachten.

Am Samstagnachmittag hat das Warten auf das große Saisonhighlight ein Ende. Um 16:45 Uhr starten 66 GT3 Boliden und die 24 Stunden von Spa beginnen. In der Pro-Wertung treten 23 Team an – darunter auch das Audi Werksfahrer-Trio Markus Winkelhock, Dennis Marschall und Ricardo Feller, die in einem Werksauto für das Team Attempto an den Start gehen. Alle anderen Klassen dürfen einen vierten Fahrer einsetzen. So teilen sich im Silver Cup Nicolas Schöll, Alex Aka, Marius Zug und Juuso Puhakka das Cockpit. Sie sind eine von 18 Silver-Mannschaften – eine Rekordteilnehmeranzahl in dieser Klasse.

„Ich war in den letzten Jahren etwas überrascht, dass es in den ersten Runden gleich schon Kontakt gab und in den letzten Jahren bin ich oft den Start gefahren. Aber wenn ich mir es aussuchen dürfte, dann wäre es auch mal wieder ein tolles Erlebnis, einen 24er zu beenden.“

Den Start ist Markus Winkelhock schon häufiger gefahren und war immer begeistert von der Kulisse. Umso mehr freut er sich, dass in diesem Jahr wieder alle Zuschauer dabei sein können, was dieses Rennen zu etwas ganz Besonderem macht. Wenn er es sich aussuchen dürfte, dann würde er aber heuer lieber als Schlussfahrer eingesetzt werden: „Ich bin in den letzten Jahren oft den Start gefahren und deswegen wäre es wieder ein tolles Erlebnis, einen 24er zu beenden.“

Wenn langsam die Nacht einbricht und auf der Strecke die Motoren weiter lautstark aufheulen, findet nebenan ein Konzert statt. Von 20:30 bis 0:30 Uhr treten verschiedene Künstler auf. Das Highlight der Show ist der Auftritt von ‚The Avener‘ – bekannt für den Hit ‚Fade Out Lines‘. Ein Feuerwerk um 22:30 Uhr soll der Action abseits der Rennstrecke die Krone aufsetzen, während die Fahrer, die Autos und die Teams ein 24-stündiges Feuerwerk auf den Asphalt zünden.

Fahrplan

Donnerstag
  • Freies Training: 10:50 – 12:20 Uhr
  • Pre-Qualifying: 16:15 – 17:15 Uhr
  • Qualifying: 20:40 – 22:00 Uhr (live)
Freitag:
  • Sim-Race: 15:05 – 16:05 Uhr  (live)
  • Warm-Up: 18:20 – 18:50 Uhr
  • Superpole: 19:00 – 19:30 Uhr (live)
Samstag:
  • Rennstart: 16:45 Uhr (live)
Sonntag:
  • Zieleinlauf: 16:45 Uhr (live)
Die Eau Rouge ist wohl der berühmteste Streckenabschnitt in Spa - Foto: Gruppe C Photography

Wertung des 24h Rennens

Beim Saisonhighlight der GT World Challenge gibt es massig Punkte für die Meisterschaft zu holen. Denn es werden schon vor der Zielankunft Punkte vergeben. Wer nach sechs Stunden in der jeweiligen Klasse in Führung liegt, bekommt 12 Punkte (die Zweitplatzierten 9 – die Drittplatzierten 7 – 6 – 5 – 4 – 3 – 2 – die Neuntplatzierten 1). Nach zwölf Stunden können die am besten positionierten Teams nochmal nach diesem System Punkte verdienen. Nach Ablauf der 24 Stunden werden ein drittes Mal Punkte vergeben. Hier wird das aus der Formel 1 bekannte System angewendet. Dabei bekommt der erste Platz die vollen 25 Punkte (zweite Platz 18 – 15 – 12 – 10 – 8 – 6 – 4 – 2 – 1). Also könnte man theoretisch mit der Pole-Position (ein Punkt), dem eSports-Rennen (fünf Punkte) und dem Rennresultat (49 Punkte) insgesamt 55 Zähler erreichen.

Beim Blick auf die Meisterschaft in den verschiedenen Klassen können die Teams an diesem Rennwochenende viel aufholen oder sich schon fast vorentscheidend absetzen.

 

Zur ausführlichen Übersicht:

Bei den 24h von Spa gibt es wieder ein Sim-Race

Bei jedem Endurance-Cup-Wochenende treten die Pro- und Silver-Fahrer nicht nur auf der Strecke gegeneinander an, sondern auch im Simulator – so auch in Spa. Für das Silver-Team der #99 geht wie gewohnt Alex Aka an den Start. Er konnte eines der ersten beiden eSport-Rennen gewinnen, das andere beendete er auf dem zweiten Platz. Für das zweite Attempto-Team sitzt der Teilzeit Attempto-Fahrer Ricardo Feller hinter dem virtuellen Lenkrad. Für ihn ist es in dieser Saison eine Sim-Racing-Premiere.

Bei den Langstreckenevents muss Alex Aka auch im Simulator ran
Alex Aka will auch am Simulator wieder ein starkes Ergebnis einfahren - Foto: Gruppe C Photography